Haus des Sekretärs Topp

Auf einen Blick

  • Wolfenbüttel

Station des Rundgangs "Auf Lessings Spuren" Johann Friedrich Julius Topp 1735 – 84 Arzt

Der am 29. Juli 1735 geborene Sohn des damaligen Sekretärs am Oberappellationsgericht Johann Konrad Siegmund Topp (1692 – 1757) wächst in Celle auf. Nach der Berufung des Vaters als Professor der Jurisprudenz nach Helmstedt (1748) studiert Topp an der dortigen Landesuniversität Medizin, promoviert 1758 und besteht 1759 das Examen am Collegium Medicum in Braunschweig, das ihn zur Ausübung des Arztberufes berechtigt. Danach ist er als Garnisonsarzt tätig. 1761 wird er außerdem als Professor der Physiologie und Pathologie an das Anatomisch-Chirurgische Institut in Braunschweig berufen.Wegen seiner Belastung als Militärarzt kann er die akademische Tätigkeit wenig wahrnehmen.  

1772 kommt Topp als Stadt- und Landphysikus, zugleich auch als Garnisonsarzt nach Wolfenbüttel, wo er an der Breiten Herzogstraße 22 mit seiner großen Familie wohnt. Topps erste Frau Christiane geb. Kahle stirbt 1773. Ein halbes Jahr später heiratet er Ernestine Charlotte Eleonore Schmidt aus Hannover in zweiter Ehe. Aus den beiden Verbindungen hat Topp drei Töchter und acht Söhne, von denen nur vier den Vater, der am 30. März 1784 im Alter von 49 Jahren stirbt, überleben.

Dr. Topp, klein und verwachsen, war ein kluger, witziger und oft wohl auch sarkastischer Mann. Lessing schätzt ihn sehr und ist mit ihm befreundet. In der kurzen Ehezeit des Wolfenbütteler Bibliothekars verkehren die beiden Familien miteinander. Eva Lessing steht am 20. Oktober 1777 bei einem der Kinder Topps Pate. In den Wochen von Evas tödlicher Krankheit ist es Topp, der das sterbende Kind, Traugott genannt, am 27. Dez. 1777 über die Taufe hält.   

Wir wissen wenig über die Freundschaft der beiden so unterschiedlichen Männer. Es ist überliefert, dass sie oft miteinander, wohl in Lessings Wohnung, eine Partie Schach spielten. Topp hat sich im Schreiben von Lustspielen versucht. In den Gelehrten Beyträgen zu den Braunschweigischen Anzeigen erschienen einige medizinische Abhandlungen von ihm. Der plötzliche Tod Lessings hat ihn so bewegt, dass er einen poetischen Nachruf drucken ließ, der lautet:   *Frey und erlöset ist Lessing von den Banden der Erde – / Sein scharfes Auge sah hienieden schon, nie gesehene Dinge – / Flügel hatte sein Geist. / Der zum Leben Ihn leitende Engel erhielt auch keine der Fragen, / die sonst Herüberreisende führen. / Ergebung in Allem und stilles Warten des Weisen – war dem Führer Erstaunen! / So war auch, Du ewig Beglückter! Dein Wandel hienieden. / Dein Herz war Liebe – nach Wahrheit und That der Hellglanz / Des denkenden Kopfes.*  *Wolfenbüttel, T*  *Den 20sten Februar, 1781.*

Allgemeine Informationen

Auf der Karte

Haus des Sekretärs Topp
Breite Herzogstraße 22
38300 Wolfenbüttel
Deutschland

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