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Haus des Pädagogen Heusinger

Auf einen Blick

  • Wolfenbüttel

Station des Rundgangs "Auf Lessings Spuren" Jakob Friedrich Heusinger 1719 – 78 Pädagoge und Philologe

Der Pädagoge Jakob Friedrich Heusinger wird am 11. April 1719 in Useborn in der Wetterau als Sohn eines Pastors, der drei Jahre später starb, geboren. Er wächst im Hause seines Onkels, des bekannten Philologen Johann Michael Heusinger (1690 – 1751) auf, dessen Studien zu antiken Autoren seinen Lebensweg prägen. Er studiert Theologie und Philologie in Jena, erwirbt 1744 die Magisterwürde und wirkt einige Jahre als Privatdozent in Jena. Heusinger wird 1750 als Konrektor der Großen Schule nach Wolfenbüttel berufen. Er heiratet 1751 Clara Dorothea Comtor, Tochter eines Apothekers, die nach wenigen Jahren stirbt. Im Herbst 1756 geht er eine zweite Ehe mit Maria Elisabeth Henriette Schürmann ein, Tochter des Hofkapellmeister Georg Caspar Schürmann.  

1759 wird Heusinger Nachfolger des verdienten Rektors Johann Christoph Dommerich, der 1757 als Professor nach Helmstedt berufen worden war. Als Schulleiter ist er einer der sechs Lehrer der Schule, die sich damals in der Kommisse befindet. Er unterrichtet die Primaner in griechischer und lateinischer Dichtkunst, Theologie, Philosophie, auch in Arithmetik und Geschichte. Anlässlich der Examina war es üblich, dass der Rektor eine öffentliche Rede hielt. So hat sich auch Heusinger zwischen 1759 und 1773 in zwanzig Reden mit pädagogischen Themen befaßt. Er spricht z.B. über die Vorteile, »welche ein in der öffentlichen Schule unterrichteter Schüler vor anderen, die zu Hause unterwiesen werden, hat« oder darüber, »Wie ein Schüler, besonders der obersten Klassen, seine Zeit, außer der Schule, nützlich anwenden sollte« oder »Von den Vorteilen, welcher ein Staat von wohleingerichteten Schulen hat«.  

Neben dem Unterricht beschäftigt sich Heusinger mit der Herausgabe und Kommentierung von Texten antiker Autoren. Er ist ein sehr fleißiger und dankbarer Benutzer der Fürstlichen Bibliothek, der über Jahre vor allem die mittelalterlichen Gudischen Handschriften studiert. So entleiht er für sein Hauptwerk, die Edition einer Neuausgabe von Ciceros Schrift De officiis, das auf Vorarbeiten seines Onkels zurückgreifen kann, zahlreiche Manuskripte und Drucke. Sein Werk erscheint erst nach seinem Tode 1783.

Lessing lernt den kundigen Philologen bald kennen und schätzt seine immense Gelehrsamkeit. Er gewinnt ihn zur Mitarbeit an seiner Bibliothekszeitschrift Zur Geschichte und Litteratur. Aus den Schätzen der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel und bekennt, dass er »zu dessen längst bekannten Einsichten in dem ganzen Felde der alten Litteratur und Kritik« öfters seine »Zuflucht« nahm.

Jakob Friedrich Heusinger stirbt am 26. September 1778 im Alter von 59 Jahren. In einem Nachruf von Friedrich Karl Hirsching heißt es, dass er ein geschickter und thätiger Schulmann war, der eine vorzügliche Stärke besonders in der griechischen Literatur und eine gesunde Auslegungskunst besaß.

Allgemeine Informationen

Auf der Karte

Haus des Pädagogen Heusinger
Kommißstraße 5
38300 Wolfenbüttel
Deutschland

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